STARBOOT WELTMEISTERSCHAFT - STANJEK/KLEEN HOLEN TITEL IN DER PRESTIGETRÄCHTIGEN KIELBOOTKLASSE
"Frithjof fragte mich nach dem Aus beim Volvo Ocean Race Team Brunel, ob wir uns auf die Star WM vorbereiten wollen. Ich sagte zu und so nahmen wir unser Olympiamaterial und trainierten einige Tage. So einfach ist es manchmal, so nahe liegen Pech und Glück zusammen."
Und prompt schlugen sie zu. Das Berliner Duo stieg mit den Plätzen eins und sechs stark in die Serie ein und baute eine vielversprechende Basis. Am dritten Tag führte ein schwieriges Rennen mit 180 Grad Winddreher das nahe ans Zeitlimit ging zu einem 43 Platz und frühen Streichergebnis. Im weiterem Verlauf hieß es nun konservative Segeln und Risikomanagement anpassen. Einschüchtern ließen sich die Berliner nicht und eroberten mit einem zweiten und vierten Rang ihre Führung zurück. Ein 12. Platz im finalen Rennen reichte am Ende aus um den Titel vor den Italienern Diego Negri und Sergio Lambertenghi und dem Norweger Eivind Melleby mit seinem brasilianischen Gastvorschoter Bruno Prada zu sichern.
Das Magazin Yacht schreibt: Das Berliner Duo beweist, wie bitter auch den deutschen Segelsport das Starboot-Aus getroffen hat. Da segeln zwei junge Männer, die nach ihrer Olympia-Premiere im zweiten Anlauf 2016 vor Rio so gern nach einer Medaille gegriffen hätten. Für Stanjek/Kleen ist der WM-Titel neben Platz sechs bei den Olympischen Spielen und der WM Sielbermedaille von 2011, der größte Triumph ihrer Segelkarriere. Sie dürfen künftig – ein exklusives Recht von Weltmeistern in der Starboot-Klasse – bei Regatten mit einem goldenen Stern im Segel starten.

Mit der Weltmeisterschaft vor Malcesine demonstrierten die Starboote einmal mehr Klasse und Masse vor traumhafter Kulisse. Hinter dieser Kulisse wird trotz klarer Absage vom Welt-Seglerverband Isaf weiter für das olympische Comeback gekämpft. Lars Grael, zweimaliger olympische Bronzemedaillengewinner im Tornado und Präsident der Internationalen Starboot-Vereinigung, sagte: "Die Streichung des Starbootes aus dem olympischen Programm ist eine historische Fehlentscheidung. Und das sage ich nicht aufgrund der guten brasilianischen Medaillenaussichten. Mehr als 50 Prozent der Segler weltweit segeln auf Kielbooten. Die Olympischen Spiele sollten die Realität im Sport abbilden." Auch Frithjof Kleen sagte: "Im Starboot wird weiter auf extrem hohem Niveau gesegelt. Es sollte einfach grundsätzlich ein Kielboot bei Olympischen Spielen am Start sein, weil der Sport sonst nicht vernünftig repräsentiert wird."
